Berliner Bezirk Pankow wird in Wiesbaden ausgezeichnet – Energiemanagement an Schulen mit Vorbildwirkung

Mit dem „nawi Award“ für nachhaltiges Wirtschaften zeichnete eine Initiative unter Schirmherrschaft der hessischen Umweltministerin Lucia Puttrich am 25. April in Wiesbaden den Berliner Bezirk Pankow aus. In Pankow praktiziert die Bezirksverwaltung seit zwei Jahren einen neuen Ansatz, um die Nutzer öffentlicher Gebäude – insbesondere Schulen – zu mehr Energieverantwortung zu motivieren. Das positive Echo dieses Projekts ist jetzt weit über Berlin hinaus gedrungen. In Wiesbaden nahm stellvertretend für den Bezirk Jürgen Bornschein den Preis aus den Händen von „Planet Wissen“-Moderator Jo Hiller und Jurorin Meriem Tazir entgegen. Mit dabei war auch Richard Häusler als Vertreter von stratum. (Auf unserem Foto v.l.n.r.: Jo Hiller, Jürgen Bornschein, Richard Häusler, Meriem Tazir.)

Die Aktion in Pankow hat sich den programmatischen Titel „Köpfchen statt Kohle“ gegeben. Das Potenzial, Energie einzusparen, ohne massiv in Technik und Baumaßnahmen zu investieren, schätzt der Ingenieur Jürgen Bornschein vom Pankower Bauamt auf „mindestens 10 Prozent der jährlichen Energiekosten“. Zusammen mit zwei externen Dienstleistern für die pädagogische und die technische Seite sind Schüler, Lehrkräfte und Hausmeister jetzt schon das zweite Jahr aktiv. Erreicht werden soll eine Bewusstseinsschärfung und schrittweise Verhaltensänderung der Nutzer der öffentlichen Gebäude. In derzeit 15 Schulen –von der Grundschule bis zum Gymnasium – haben die Kinder die Möglichkeit, im Projektunterricht mit Wärmebildkameras, professionellen Messgeräten für Temperatur und Luftqualität und mit Strommessgeräten ihren Energieverbrauch genauer unter die Lupe zu nehmen und Verbesserungsvorschläge zu machen. Wichtig für den Erfolg von „Köpfchen statt Kohle“, so Projektleiter Richard Häusler von der Beratungsagentur stratum, sei es vor allem, das diese Vorschläge mit Hilfe aller Beteiligten auch umgesetzt werden, so dass die Schüler und ihre Lehrer erkennen, dass sich der Einsatz wirklich lohnt.

Oftmals stoßen die Schülerprojekte nicht nur auf Wissenslücken und falsches Energieverhalten, sondern auch auf technische Mängel – seien es fehlende Steckdosenschalter oder undichte Fenster, defekte Heizkörperventile oder falsche Einstellungen an der zentralen Heizungssteuerung. Da der Sachmitteletat, den der Bezirk bereitstellen kann, zu begrenzt ist, beteiligen sich viele der schulischen Projektgruppen inzwischen an Wettbewerben, um eigene Finanzmittel zu generieren. Wer „Köpfchen statt Kohle“ dabei helfen möchte, kann unter www.zeichen-kleben.de/projekt/3300040 noch bis 30. April seine Stimme abgeben, um einen Sachmittel-Zuschuss von 5.000 € für die Pankower Energieprojekte zu ergattern.

Auch wenn der „nawi Award“ ein rein ideeller Preis ist, schätzt man ihn in Pankow hoch ein. „Auf der politischen Ebene ist so eine Bestätigung sehr hilfreich“, betont Jürgen Bornschein.

Über Richard Häusler

Projektleiter des Projekts "Köpfchen statt Kohle" im Auftrag des Bezirksamts Pankow
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