Im Energieprojekt für das Leben lernen – Schulleiterin Eva Heitmann ist stolz auf ihre Schüler und wünscht sich mehr

„In den Räumen der zweiten und dritten Etage, in denen wir gemessen haben, ist es durchschnittlich 2,4 °C zu warm. Jeder Temperaturgrad macht 6 % der Heizkosten aus!“ Mit diesem Statement überreichten die Jungs aus dem Demokratiekurs der Thomas Mann-Grundschule ihrer Schulleiterin ein Poster (siehe Foto), das im gesamten Schulhaus Schüler und Lehrkräfte über die laufende Energieverschwendung informieren soll. Das DIN A2-Poster, das in einer Auflage von 10 Stück gedruckt wurde, vermittelt sowohl den Spaß als auch die Ernsthaftigkeit, mit der die sechsköpfige Schülergruppe vorgegangen ist. Schulleiterin Eva Heitmann war beeindruckt: „Was ihr in diesem Projekt methodisch und inhaltlich gelernt habt, wird euch auch im späteren Leben helfen!“

An der Thomas Mann-Grundschule ist das Energieprojekt von „Köpfchen statt Kohle“ nicht in den klassischen Unterricht integriert. Im Demokratiekurs sind Selbstbestimmung und Eigeninitiative gefragt – und das bedeutet erhöhte Anforderungen an die Schüler, sich selbst zu motivieren und ihr Projekt eigenständig zu organisieren. Der externe Projektcoach Richard Häusler agierte nicht als Ersatzlehrer, sondern half nur über die eine oder andere Hürde – sei es im Umgang mit der Messtechnik oder bei der Datenauswertung mit EXCEL. „Die Gruppe hat selbst eine produktive Arbeitsteilung entwickelt“, stellt Häusler fest. Das sei eine Erfahrung, die die Fünft- und Sechstklässler im normalen Unterrichtsgeschehen sonst kaum machen können.

Wie in den meisten Schulen, die bei „Köpfchen statt Kohle“ mitmachen, stellte sich auch an der Thomas Mann-Grundschule heraus, dass es in den Klassenräumen ebenso wie auf den Fluren und in den Toiletten im Winter zu warm wird. Die Projektgruppe hat deshalb einen Wunsch: „Es wäre toll, wenn jede Klasse versuchen würde, im Winter nicht mehr als 20 Grad Raumtemperatur zu haben.“ Auf ihrem Poster appellieren die sechs Energiedetektive an ihre Mitschüler: „Jede Klasse sollte ihren Energiehaushalt selbstständig managen. Ihr alle könnt den Energieverbrauch regulieren, indem ihr darauf achtet, richtig zu lüften, und die Temperatureinstellung für euren Raum kontrolliert. Dazu müsst ihr mit dem Hausmeister reden.“

Die praktische Umsetzung dieses Appells wird im nächsten Schuljahr erfolgen. Eva Heitmann will das unterstützen. Im kommenden Schuljahr soll eine eigene Energiegruppe an der Schule eingerichtet werden. Die Thermometer für die professionelle Temperaturmessung, die die Projektgruppe bisher eingesetzt hat, werden jedoch auch in diesem Schuljahr noch gebraucht – denn im Sommer wird es in einigen Klassenräumen deshalb zu warm, weil ein Sonnenschutz an den Fenstern fehlt. Auch mit dem Stromverbrauch in der Schule wird sich die Projektgruppe noch im laufenden Schuljahr beschäftigen. Gemessen werden sollen u.a. die Standby-Verbräuche von Computern und Kopierern.

Das Poster „Warum ein Energie-Projekt an der Thomas-Mann-Grundschule“ ist im Downloadbereich als PDF verfügbar.

Über Richard Häusler

Projektleiter des Projekts "Köpfchen statt Kohle" im Auftrag des Bezirksamts Pankow
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