Das sind die Energiemanager des Schuljahres – Pankower Energie-Lernwerkstatt gewinnt bei „Klima & Co“

 

oberflaechenmessung01Seit Beginn des laufenden Schuljahres qualifiziert „Köpfchen statt Kohle“ junge Energiemanager in Pankower Grundschulen. Inzwischen sind neun Schulen aktiv mit dabei und im nächsten Schuljahr kommen auf jeden Fall zwei weitere hinzu. Der Altersschwerpunkt bei den Energiemanagern liegt in den Klassenstufen 5 und 6, aber auch ab der dritten Klasse sind engagierte Jungs und Mädchen dabei, die Energielecks an ihren Schulen systematisch zu stopfen.

Heute stellen wir die Energiemanager-Teams aller neun Grundschulen vor.

energiemanager_trelleborgTrelleborg-Schule: Stetig gewachsen… Im Februar begannen sechs Schüler mit der Qualifizierung als Energiemanager. Unterstützt durch ihre Lehrerin Kerstin Wilhelm hatten sie bald die Idee, die anderen Mitschüler auf sich aufmerksam zu machen und gestalteten ein Poster über ihre Mission als Energiemanager. Das hängten sie in allen Klassen auf. Inzwischen sind es elf Energiemanager und -managerinnen, die sich jeden Donnerstag in der ersten Stunde treffen. Das Foto zeigt neun der elf nach bestandener Theorie-Prüfung. In der Hand haben sie das Aktionshandbuch für junge Energiemanager, das sie auf ihrem weiteren Weg begleiten wird.

energiemanager_homerHomer-Grundschule: Die jüngste Truppe… An der Homer-Grundschule arbeitet bereits die zweite Generation der Energiemanager. Den Neuzugang in diesem Schuljahr bildeten ausschließlich Drittklässler, die von einigen älteren Schülern, die bereits im letzten Schuljahr dabei waren, unterstützt wurden. Neu hinzu stieß auch der Sachkunde- und Mathematik-Lehrer Tobias Berger, der die Energiemanager tatkräftig begleitete. Die Energiemanager der Homer-Grundschule sind die ersten, die eine Erfolgsbilanz ihrer Arbeit vorlegen konnten. Allein in diesem Winter haben sie über 8.000 Stunden an Heizzeiten in der Schule eingespart.

energiemanager_unter_den_baeumenGrundschule unter den Bäumen: In Konkurrenz zur Freizeit… Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule unter den Bäumen, die in diesem Schuljahr mit dem Energiemanager-Projekt gestartet sind, haben die größte Motivationsleistung vollbracht. Ihr Projekt läuft nämlich nicht im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts oder als schulische Arbeitsgemeinschaft, sondern es ist mitten im Schülerclub „Kunterbunt“ angesiedelt, der den Schülern am Nachmittag Freizeitangebote unter sozialpädagogischer Betreuung offeriert. Statt Fußball, Billard oder Basteln entschieden sich die acht Jungs und Mädchen dafür, einmal pro Woche Freizeit mit Projektarbeit zu tauschen. Motivationshilfe kam auch von dem Betreuer des Schülerclubs Martin Biermann. Die Energiemanager freuen sich jetzt darauf, im neuen Schuljahr den eigenen Computer zu bekommen, um die Heizungseinstellungen für die ganze Schule zu optimieren und zu überwachen.

energiemanager_falkplatzSchule am Falkplatz: So etwas wie eine Elite… Seit langem betreut die Lehrerin Ingrid Temme eine Umweltgruppe in ihrer Schule. Die Fünft- und Sechstklässler treffen sich jeden Dienstagmorgen eine Stunde vor Unterrichtsbeginn, um ihre Projekte voranzubringen. Seit Ingrid Temme und ihre Schüler durch „Köpfchen statt Kohle“ unterstützt werden, haben sich der Ehrgeiz und die Intensität dieser Projekte gesteigert. Ingrid Temme legt Wert darauf, aus den fünften und sechsten Klassen jeweils zwei der besten Schülerinnen und Schüler für das Projekt zu gewinnen. Die Falkplatz-Schule ist die erste der „Köpfchen statt Kohle“-Schulen, die möglichst alle Klassen mit CO2-Messgeräten ausstatten will. Die Hälfte ist bereits geschafft.

energiemanager_an_der_marieGrundschule an der Marie: Auch ohne Lehrer… Zwölf Fünftklässler haben sich zu Schuljahresbeginn gemeldet, um in der Grundschule an der Marie Energiemanager zu werden. Eine Zeitschiene und ein Klassenraum wurden schnell gefunden – aber keine Lehrkraft, die sich an der Betreuung der Gruppe hätte beteiligen können. Das war aber kein Problem, denn in solchen Fällen übernimmt das „Köpfchen statt Kohle“-Team von stratum die Betreuung auch alleine. Auch an dieser Schule hatten die Energiemanager noch keinen eigenen Heizungs-PC zur Verfügung. Die gute Zusammenarbeit mit Hausmeister Hans-Jürgen Hoeltke konnte diesen Mangel etwas kompensieren, aber zwölf Schüler, die alle im nächsten Schuljahr weitermachen wollen, freuen sich dennoch schon sehr auf die volle Souveränität, die ihnen der eigene Zugang zur Heizungssteuerung ermöglicht. Auch Schulleiter Jürgen Stolze ist überzeugt, dass seine Schüler damit verantwortungsvoll umgehen werden.

energiemanager_paul_linckePaul Lincke-Grundschule: Die letzten werden die ersten sein… Nach den Osterferien, als die Heizperiode zu Ende ging, hat diese Schule erst angefangen, ins Energiemanager-Programm einzusteigen. Man könnte aber statt „erst“ auch sagen „schon“. Denn die fünf Schülerinnen und Schüler, die sich jetzt – betreut durch die junge Fachlehrerin Franziska Rossau (Foto) – auf die Theorieprüfung als Energiemanager vorbereiten, wollen damit im neuen Jahr gleich einen „fliegenden Start“ hinbekommen. Eine gute Zusammenarbeit mit ihrem Hausmeister Dirk Dretschak, den sie alle nur Dirk nennen, ist bereits garantiert. Dirk Dretschak hat die Schüler auch schon einmal durch die Heizanlage geführt und eine Menge Fragen beantwortet. Der Hausmeister freut sich auf die künftige Unterstützung durch „seine“ Energiemanager.

energiemanager_kollwitzplatzGrundschule am Kollwitzplatz: Großes Engagement kann auch die Enttäuschung vergrößern… Die Grundschule am Kollwitzplatz gehört zu den drei Pankower Schulen, die bereits im letzten Schuljahr Energiemanager qualifiziert und eingesetzt haben. Für die Erprobung des Energiemanager-Konzepts hat die Schule sogar 10.000 Euro beim Schulwettbewerb „Klima & Co“ gewonnen. Der engagierten Betreuung durch den Lehrer Michael Temme ist es zu verdanken, dass an dieser Schule bisher die größte Anzahl an Energiemanagern gewonnen wurde. Dennoch möchte Michael Temme im kommenden Schuljahr erst einmal keine neuen Energiemanager ausbilden und losschicken. Der Grund ist die Enttäuschung darüber, dass zahlreiche Reparaturmeldungen der Schule im Zusammenhang mit der Heizanlage bisher nicht zum Erfolg geführt haben. „Wenn ich eine Anlage habe, die sich gar nicht zuverlässig regeln lässt, brauche ich auch keine Energiemanager“, sagt Temme.

energiemanger_blumenviertelGrundschule im Blumenviertel: Total selbstständig… Im Rahmen des Lernwerkstatt-Betriebs haben sich sechs Schülerinnen und Schüler gefunden, die an der Blumenviertel-Schule die Energieeffizienz verbessern wollen. Dabei sind sie auf nicht wenige technische Mängel gestoßen. Zum einen besitzt die an sich modernisierte Grundschule noch eine alte schlecht gedämmt und schwer zu regelnde Turnhalle aus DDR-Zeiten. Zum anderen stellten die Energiemanager auch an dieser Schule etliche defekte Heizungsventile fest. Die Gruppe, die von Fachlehrerin Irmtraud Pelzl betreut wird, zeigte von Anfang an große Selbstständigkeit. Als der Hausmeister längere Zeit krank war, okkupierten sie den Heizungscomputer in seinem Büro. Um den Zustand der Ventile zu überprüfen, organisierten sie einen großen Check, bei dem sie über 40 Ventile selbst unter die Lupe nahmen. Die Temperaturaufzeichnungen in der Turnhalle mit einem Datenlogger werteten sie selbst am Notebook aus. Die Sechstklässler der Gruppe wollen nach dem Wechsel auf eine weiterführende Schule auch dort die Gründung eines Energiemanager-Teams anregen. Leider ist es uns nie gelungen, alle sechs Energiemanager gleichzeitig aufs Foto zu bekommen.

energiemanager_wasserturmGrundschule am Wasserturm: Die Aufgaben wachsen… Jeden Mittwoch trafen sich in diesem Schuljahr ein knappes Dutzend Schüler in den ersten beiden Schulstunden, um Energiemanager zu werden. Auch an dieser Schule gibt es (noch) keine Lehrkraft, die die Betreuung des Projekts mitübernimmt. Allerdings kümmert sich die stellvertretende Schulleiterin Barbara Reich um alle Belange der Energiemanager und steht auf Anfrage immer beratend und organisierend zur Verfügung. Den Hausmeister-PC beherrschten die Energiemanager schnell und arbeiteten hier teilweise sogar selbstständig. Für eine intensivere und ungestörte Arbeit wünschen sich aber auch hier die Schüler im neuen Jahr einen eigenen Rechnerzugang. Neben der Aufgabe, im neuen Schuljahr die Sechstklässler zu ersetzen, kommt auch eine weitere Herausforderung auf die Energiemanager zu. Im Herbst soll nämlich der Erweiterungsbau ihrer Schule fertig sein. Aus finanziellen Gründen wird dieser Bau noch nicht an die zentrale Heizungssteuerung angeschlossen. Die Energiemanager werden sich also Gedanken machen müssen, wie sie dennoch energiesparendes Verhalten der Schüler und Lehrer erreichen, die in das neue Gebäude ziehen. Solche Herausforderungen nehmen die Wasserturm-Energiemanager auf jeden Fall sportlich.

monitor_praesentation02Nach der Heizperiode beginnt für die Energiemanager eine etwas entspanntere Zeit im Projekt. Genutzt wird die Phase zwischen April und den Sommerferien für Auswertungen, Präsentationen und die Vorbereitung des neuen Schuljahres, in dem es auch immer darum geht, neue Schüler ins Team zu holen. Die Energiemanager der Homer-Grundschule machen das zum Beispiel auch mit einer Powerpoint-Präsentation, die ab sofort während der Schulzeit auf dem großen Monitor im Eingangsbereich der Schule läuft (Foto).

Aber nicht alles ist Arbeit, was die Energiemanager jetzt im Sommer machen. Einige der Teams nutzen auch das Angebot des Energiezentrums Pankow in der Robert Havemann-Schule und bauen jeweils an zwei Projekttagen Solarmobile. Dabei lernen sie natürlich auch etwas darüber, wie Solarzellen funktionieren, aber in erster Linie macht die handwerkliche Arbeit Spaß und beflügelt die Schüler der Ehrgeiz, ein möglichst schnittiges und schnelles Solarauto zu bauen.

klima_und_co_2014_03Das Energiezentrum hat seinen Betrieb vor einem Dreivierteljahr aufgenommen. Es stellt eine zentrale Energie-Lernwerkstatt für alle Pankower Schulen dar und richtet sich sowohl an Grundschulen als auch an die weiterführenden Schulstufen. Unterstützt durch „Köpfchen statt Kohle“ baut der Physik-Fachleiter des Robert Havemann-Gymnasiums, Christian Strube, hier in den ehemaligen Arbeitslehre-Werkstätten zusammen mit Werkstattleiter Norbert Hansen eine Lern-, Experimentier- und Fortbildungs-Landschaft auf. Für dieses Konzept hat die Schule jetzt einen mit 10.000 Euro dotierten Preis im bp-Wettbewerb „Klima & Co“ gewonnen. Unser Foto zeigt das Schulteam von Christian Strube bei der Preisverleihung durch Michael Schmidt, den Vorstandsvorsitzenden der BP Europa SE (links vorne). Im September wird Bildungssenatorin Sandra Scheeres die Lernwerkstatt besuchen. Wir werden berichten…

Über Richard Häusler

Projektleiter des Projekts "Köpfchen statt Kohle" im Auftrag des Bezirksamts Pankow
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