Unsere Umfrage unter den Pankower „Köpfchen statt Kohle“-Schulen kurz vor Schuljahresende galt der Ausstattung mit Computern, Notebooks, Beamern und Whiteboards. In Zeiten, da die Schulverwaltung die „kreidefreie Schule“ ausgerufen hat, so war die Befürchtung, würde immer mehr stromfressende Elektronik angeschafft – und damit ergäbe sich eine neue Herausforderung für die Energiesparprojekte in den Schulen. Das Ergebnis der Umfrage zeigt, dass die Situation zumindest in Pankow so dramatisch noch nicht ist – mit der Betonung auf „noch“. Denn fast alle Schulen wünschen sich mehr elektronische Unterrichtshelfer – vor allem interaktive Whiteboards (Bild oben).
11 von 14 angeschriebenen Schulen fanden vor den Sommerferien noch Zeit, unseren Fragebogen auszufüllen. Die untenstehende Grafik zeigt den momentanen Ausstattungsstand der Schulen, unter denen ein Gymnasium, eine Gemeinschaftsschule und neun Grundschulen sind.
Im Durchschnitt haben die Schulen 2 Computerräume, 52 PCs, 11 Notebooks, 4 Beamer, 2 Kopierer, 8 Drucker und 0,7 interaktive Whiteboards. Nur drei der Schulen stehen am Anfang ihrer „kreidefreien“ Epoche, wobei zwei Schulen jeweils nur ein einziges interaktives Whiteboard haben und nur eine einzige Grundschule bereits 6 der elektronischen Tafelsysteme installiert hat. Vom „Ende der Kreidezeit“ in den Schulen kann also noch nicht gesprochen werden. Tablet PCs, die heute bereits als die bessere Alternative zu den Whiteboards betrachtet werden, hat noch keine einzige der befragten Schulen.
Die Wunschliste der Schulen für die Zukunft ist lang – 8 der Schulen haben sich in der schriftlichen Befragung spontan zu ihrem Bedarf dazu geäußert:
- Wunsch: 1-2 Whiteboards, mehr Laptops und Beamer
- Kein Internetanschluss in den einzelnen Klassen nur im PC-Raum
- Es fehlen Whiteboards und neue, funktionierende PCs
- Völlig veraltete Technik ohne einheitlichen Standard
- Es fehlen Whiteboards, Server etc.
- Whiteboards oder fest montierte Beamer in den Fachräumen
- 2 Whiteboards und einen Klassensatz Laptops sowie einen Beamer
Die Grundschule, an der allein bereits 6 interaktive Whiteboards installiert sind, hat mit einer Schülergruppe im letzten Schuljahr bereits einmal nach den Energieeinsparpotenzialen in der Schul-IT gesucht. Sie wurden schnell fündig und stellten u.a. fest, was es an Stromkosten verursachen würde, wenn alle 28 Klassenräume ein Whiteboard bekämen: 3.000 Euro mehr Stromkosten per Jahr. Hinzukommen die Standby-Verbräuche der Computer und Notebooks und die Kosten, die der Betrieb der Geräte in den Zeiten verursacht, in denen sie gar nicht gebraucht werden. Nahezu die Hälfte der Stromkosten der Geräte könnte man mit den Spartipps wieder hereinbekommen, die die Schüler erarbeitet haben. Diese Tipps betreffen vor allem den Einbau von schaltbaren Steckdosenleisten und deren konsequenter Nutzung. Auch durch das zeitweise Ausschalten von Monitoren und Herunterfahren von Projektoren ließe sich in nennenswertem Umfang Strom sparen. Im kommenden Schuljahr wollen die Schüler ihre Berechnungen und Messungen noch einmal überprüfen, um sie in der Schule zu veröffentlichen. Dann sollen Steckdosenleisten angeschafft und eine Motivationskampagne bei Lehrern und Schülern gestartet werden, damit die dadurch eröffnete Sparoption auch genutzt wird.
Was die interaktiven Whiteboards anbetrifft, so sollten Instruktionen für den stromsparenden Betrieb künftig im Rahmen der Lehrkräfte-Einweisung in den Umgang mit den Tafeln erfolgen, schlägt „Köpfchen statt Kohle“ vor. Am besten wäre es, wenn die Erfüllung von Ausstattungswünschen der Schulen an die Bedingung geknüpft werden könnte, ein Stromspar-Projekt an der Schule einzurichten, meint Projektleiter Richard Häusler.
Hallo,
ich kann mir nicht vorstellen wie Steckdosenleisten das Problem lösen können. Rechner müssen sauber heruntergefahren werden und beim Beamer muß der Lüfter nachkühlen. Die Folgeschäden stehen in keinem Verhältnis zur Energieeinsparung.
Phili