Die neuen Energiemanager gehen an den Start – Heizperiode beginnt mit einigen technischen Verbesserungen – In Karow entsteht ein energiepädagogisches Cluster

arbeitsplatz_fuer_energiemanager01Noch sind die Heizkessel in den Schulen nicht in Betrieb, aber die jungen Energiemanager in den „Köpfchen statt Kohle“-Schulen bereiten sich bereits auf ihren Einsatz vor. Ab dem neuen Schuljahr gibt es Energiemanager, die die Heizungssteuerung übernehmen, um Einsparpotenziale zu realisieren, bereits an 12 Pankower Schulen. Darunter ist auch die Paul Lincke-Grundschule. Hier freuten sich die Energiemanager bei ihrem ersten Treffen nach der Sommerpause über den eigenen Heizungsrechner (Foto oben). Der Computer steht in einem Fachraum der Schule, in dem Franziska Rossau den Nawi-Unterricht gibt. („Nawi“ heißt im Berliner Grundschul-Jargon der naturwissenschaftliche Unterricht.) Franziska Rossau begleitet auch die Energiemanager-Gruppe. Die Schülerinnen und Schüler haben außerdem die Unterstützung des Hausmeisters, Dirk Dretschak, mit dem zusammen sie über Heizzeiten, Soll-Temperaturen und Lüftungspausen diskutieren. Dirk Dretschak begrüßt die Aktivitäten der Energiemanager, er stellte ihnen sogar seinen Farbdrucker aus dem Hausmeister-Büro zur Verfügung, damit alle Schüler parallel anhand von Ausdrucken die Situation in den Räumen der Schule analysieren können.

neue_energiemanager_01Die neue Energiemanager-Gruppe der Grundschule am Wasserturm (Foto) muss sich noch zwei oder der Wochen gedulden, bevor sie ihren eigenen Heizungsrechner bekommt. Das hat sei aber nicht davon abgehalten, sich jetzt schon zu treffen. Denn in der neuen bisher elf Schüler(innen) umfassenden Aktionsgruppe sind bis auf zwei lauter neue Gesichter. Die Neuen müssen natürlich eingearbeitet werden, wobei diejenigen, die letztes Jahr bereits Energiemanager waren, die Rolle der Anleiter übernehmen. Das „Köpfchen statt Kohle“-Arbeitsbuch erleichtert die Wissensvermittlung zusätzlich.

neues_team01Auf unserem Foto vom Start der Energiemanager in der Grundschule an der Marie ist auch zu erkennen, was viele Schüler am meisten motiviert – die Messgeräte. Energiemanager gehen mit professionellen Temperatur-Messgeräten, mit CO2-Messstationen und der Wärmebildkamera um. Sie erfassen damit den energetischen Status und das Raumklima ihrer Schule und prüfen das Funktionieren der Heizungssteuerung nach. Die Schüler(innen)n der Grundschule an der Marie treffen sich immer am Donnerstag in den ersten beiden Schulstunden. Zu Beginn der neuen Saison haben sie sich erst einmal alle neuen Stundenpläne der Klassen besorgt. Am Heizungscomputer wollen sie dann bis zum Beginn der Heizperiode die Heizzeiten auf die Stundenpläne exakt anpassen.

ingrid_elia_uebergabe01In der Schule am Falkplatz wechselt mit dem neuen Schuljahr die die Energiemanager begleitende Lehrkraft. Ingrid Temme hat einen Nachfolger gefunden, der in den nächsten Wochen in ihre Fußstapfen treten wird. Elia Henze (Bild oben zusammen mit Ingrid Temme) ist zwar kein Fachlehrer für Naturwissenschaften wie Ingrid Temme, aber das muss kein großes Handicap sein. Er wird dann eben auch von den Energiemanagern etwas lernen. Die Gruppe wird ja außerdem von einem Mitarbeiter der stratum GmbH betreut, die „Köpfchen statt Kohle“ im Auftrag des Bezirks Pankow jetzt bereits im fünften Schuljahr unterstützt.

Liebe-Frau-KeilBeim ersten Treffen nach den Ferien waren zunächst nur die jetzigen Sechstklässler dabei, die bereits im letzten Jahr als Energiemanager tätig waren und bei einem Treffen mit Bezirksstadträtin Christine Keil auf die zahlreichen nicht regelbaren Heizkörper in ihrer Schule hingewiesen hatten. Da die Stadträtin schnell reagiert hat und der Austausch der offenbar defekten Heizungsventile noch vor den Sommerferien vonstattenging, wollten die Energiemanager sich jetzt dafür bedanken. Ihre erste Tat war deshalb das Verfassen eines Briefes an Christine Keil (siehe Foto). Natürlich werden die Energiemanager in der neuen Heizperiode mit Messgeräten und durch die Analyse der Heiz- und Temperaturkurven nachprüfen, ob der Ventilaustausch das gewünschte Ergebnis bringt und die betreffenden Räume sich jetzt zuverlässig regeln lassen.

begutachtung_der_heizungsanlage01Wenn nicht, wird vielleicht eine Maßnahme erforderlich, wie sie jetzt auch in der Grundschule am Kollwitzplatz von der Bezirksverwaltung beschlossen wurde. Da auch in dieser Schule zahlreiche Räume Unregelmäßigkeiten aufwiesen und das Verhalten der Heizung den Energiemanagern als nicht „logisch“ erschien, soll ein hydraulischer Abgleich für Verbesserung sorgen. Mit einem solchen Abgleich werden die Druckverhältnisse in der gesamten Heizungsanlage überprüft und verbessert. Neue Wärmemengenzähler hat die Grundschule am Kollwitzplatz bereits erhalten. Unser Foto zeigt Energiemanager aus dem letzten Schuljahr bei der Besichtigung im Heizungskeller der Schule.

flurthermostate04aMit einer technischen Verbesserung starten auch die Energiemanager der Homer-Grundschule in ihr neues Arbeitsjahr. An dieser Schule werden zwar die Räume am Computer zentral gesteuert, aber nicht die Flure. Hier gibt es drehbare Thermostatventile, die allerdings vom Heizungstechniker auf Stufe 3 fixiert worden sind. Die Energiemanager haben bereits im letzten Winter festgestellt, dass Stufe 3 zu hoch ist, weil Flure nicht über 20 Grad warm sein müssen, es würden auch 15-17 Grad reichen. Deshalb beantragten die Energiemanager die Fixierung der Thermostate auf Stufe 2 in allen drei Obergeschossen der Schule. Der Schulleiter gestand den Energiemanagern jedoch nur die oberste Etage als Experimentierfeld zu und ließ dort Stufe 2 einstellen. Die Messungen der Schüler ergaben, dass man dadurch tatsächlich 1 bis 2 Grad Temperaturreduzierung erreicht. Sehr gefreut haben sich die Energiemanager nun, als sie feststellten, dass zu Beginn des neuen Schuljahres die Thermostatventile auch in den anderen beiden Etagen heruntergedreht worden sind. Natürlich werden die Schüler auch in diesem Winter wieder mit Datenloggern die Temperaturverläufe in den Schulfluren verfolgen. Denn sie vermuten, dass die Thermostateinstellung vielleicht sogar auf Stufe 1,5 oder 1 ausreicht, um angenehme Temperaturen in den Fluren zu gewährleisten.

datenlogger_achtung01Alle Energiemanager-Teams werden sich in diesem Schuljahr auch besonders intensiv mit dem Thema „Richtiges Lüften“ im Klassenzimmer befassen. In den „Köpfchen statt Kohle“-Schulen stehen inzwischen bereits 50 CO2-Messampeln zur Messung der Raumluftqualität und die Energiemanager setzen darüber hinaus 10 weitere CO2-Messgeräte ein, die Messwerte auch speichern können, so dass der Tagesverlauf der Luftqualität dokumentiert werden kann. So wie in der Grundschule unter den Bäumen (unser Bild) stellen die Energiemanager die Geräte in den Schulklassen auf und werten sie regelmäßig aus. Damit wollen sie das Problembewusstsein bei Mitschülern und Lehrkräften fördern, um zu einer effektiven Lüftungsorganisation zu kommen.

nawitec_meeting02Auch die Zusammenarbeit unter den „Köpfchen statt Kohle“-Schulen wird jetzt intensiver. Der Grund dafür ist die Bildung eines ernergiepädagogischen Clusters rund um das Energiezentrum in der Robert Havemann-Schule in Berlin-Karow. Letzte Woche trafen sich die Vertreter der umliegenden sechs Schulen (fünf Grundschulen und eine Sekundarschule) im Havemann-Gymnasium, um über die Chancen einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Grund- und weiterführenden Schulen in der Energie zu beraten (Foto oben). Alle beteiligten Schulen möchten künftig gemeinsam an der Entwicklung geeigneter didaktischer Konzepte arbeiten und die Experimentier- und Lernangebote des Energiezentrums zum festen Bestandteil des Unterrichts in ihren Schulen machen. Initiator und fachlicher Betreuer des Energiezentrums ist der Havemann-Physiklehrer Christian Strube (auf dem Foto rechts). Eine weitere Lehrerstelle für die Betreuung von Schulklassen und Lehrerfortbildungen im Energiezentrum wird gerade geschaffen.

Über Richard Häusler

Projektleiter des Projekts "Köpfchen statt Kohle" im Auftrag des Bezirksamts Pankow
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