Schulsenatorin besucht das Energiezentrum Pankow – „Für die Berufsorientierung brauchen wir solche Angebote“ – Poster wirbt für die Nutzung des neuen Lern- und Erfahrungsfeldes

scheeres05Schulsenatorin Sandra Scheeres stattete jetzt dem Energiezentrum Pankow einen eineinhalbstündigen Besuch ab, um sich vor Ort über eine Initiative zu informieren, die das naturwissenschaftlich-technische Bildungsniveau an den Schulen des Bezirks erhöhen will. Die Einrichtung in den Räumen des Robert Havemann-Gymnasiums in Berlin-Karow stellt den Pankower Schulen aller Schularten und Schulstufen eine neuartige Experimentier-, Lern- und Projektumgebung zur Verfügung, um die naturwissenschaftliche Grundbildung und die berufsorientierende Beschäftigung mit angewandter Naturwissenschaft zu verbessern. Vor allem Letzteres liegt der Schulsenatorin am Herzen. „Berufsorientierung ist eine Aufgabe aller Berliner Schulen, auch der Gymnasien“, betonte sie im Gespräch mit Schulleiter Thomas Josiger. Die Kinder und Jugendlichen müssten schon früh Einblicke in Berufsfelder erhalten und in Kontakt mit beruflicher Praxis kommen. Unser Bild oben zeigt Senatorin Sandra Scheeres (mitte) zusammen mit der Bezirksstadträtin für das Schulwesen in Pankow, Lioba Zürn-Kasztantowicz und dem „Köpfchen statt Kohle“-Projektleiter Richard Häusler.

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Beim Rundgang durch die Räume des Energiezentrums traf sie sowohl auf Oberstufen-Schüler der Havemann-Schule, die sich mit der experimentellen Berechnung der Wirkungsgrade von Solarzellen beschäftigten, als auch auf die Klasse 6a der nahe gelegenen Grundschule am Hohen Feld. Die Sechstklässler waren gerade dabei, betreut von Werkstattleiter Norbert Hansen, die konstruktiven Teile eines auf einem Holzchassis aufgebauten kleinen Solarautos zu bearbeiten. Mit dem selbstgebauten Fahrzeugmodell wird anschließend in der Grundschule weiter gearbeitet. Die Funktion einer Solarzelle ist dabei dann ebenso anschauliches Unterrichtsthema wie die Funktionsweise des kleinen Elektromotors und der Zahnradübersetzung des Getriebes. Aber zunächst waren die 12-jährigen Schülerinnen und Schüler beim Besuch der Senatorin erst einmal noch damit beschäftigt, saubere Anrisse an ihr Werkstück zu bekommen und sicher mit der Bandsäge umzugehen.

modellbauer_hohes_feld_6a_02Das Energiezentrum ist aus der Nutzung einer historischen Chance entstanden. Die freiwerdenden sachlichen Kapazitäten der ehemaligen Arbeitslehre in der Robert Havemann-Schule konnten zum großen Teil in das Energiezentrum übergeführt werden. Diese „Konversion“ ist bisher einmalig in der Berliner Schullandschaft. Neben der bezirklichen Unterstützung wurde ein großer Teil der erforderlichen Sachmittel für die Ausstattung des Energiezentrums von der Schule über Spenden akquiriert. Unterstützung benötigt das Energiezentrum allerdings noch im personellen Bereich. Die Schulsenatorin wurde darüber informiert, dass neben dem vorhandenen technischen Werkstattleiter (im Bild oben rechts) und einem Physiklehrer, der jetzt bereits Abordnungsstunden für das Energiezentrum einsetzen kann, ein zusätzlicher Physik-Fachlehrer benötigt wird.

Anders als sonst meist üblich wurde der Aufbau des Pankower Energiezentrums nicht nach einem großen Masterplan, sondern in enger Abstimmung mit den Anforderungen und Erfahrungen der Nutzer – Schüler und Lehrer – gestaltet. Er sei deshalb noch nicht abgeschlossen, erläuterte Physik-Fachleiter Christian Strube. Stattdessen könne man flexibel auf Bedarfslagen und entstehende Optionen eingehen.

Um insbesondere an den Grundschulen das Verständnis und die Motivation für Physik zu verbessern, soll gemeinsam mit den umliegenden fünf Grundschulen eine intensive Zusammenarbeit für die Entwicklung didaktischer Anleitungen und Arbeitsbögen begonnen werden. Besuche von Grundschülern im Energiezentrum können so mit dem normalen Unterricht eng verknüpft werden.

Lernen durch eigenes Experimentieren, durch den Umgang mit physikalischen Anwendungen im Bereich der Energietechnik und durch das Bauen von Modellen, anhand derer Zusammenhänge erschlossen werden, stehen im Vordergrund. Auch die Anwendung von Energietechnik im Schulgebäude (Heizung, Beleuchtung etc.) ist real erfahrbarer Gegenstand des Lernens im Energiezentrum.

fortbildung_solar_grundschule01Im Energiezentrum Pankow findet beides in enger Verknüpfung statt – Schülerarbeit und experimentierendes Lernen sowie gezielte und bedarfsorientierte Lehrerfortbildung. Unter anderem bietet das Energiezentrum in der Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachleuten Fortbildungen zur Didaktik der erneuerbaren Energien an (Solar, Wind, Wasserstoff). Auch Lehrkräfte aus Pankower Grundschulen machen sich mit den neuen Möglichkeiten vertraut. Wenn die Sonne scheint, können die kleinen selbstgebauten Solarmodule gleich getestet werden (Bild links).

„Köpfchen statt Kohle“ war von Anfang an in der Konzeption und dem Aufbau des Energiezentrums involviert. Dadurch ist eine starke Verbindung zu Energie- und Umweltprojekten insbesondere von Grundschulen mit dem Energiezentrum garantiert. Regelmäßig nutzen die Projektgruppen junger „Energiemanager“ die Werkstatt des Energiezentrums. Ein Poster, das an alle Pankower Schulen verteilt wird, gibt Motivierungshilfe: „Wann gehen wir wieder ins Energiezentrum Pankow?“ fragt es suggestiv Schüler und Lehrkräfte (siehe Bild unten). Das ganze doppelseitige Infoposter steht als PDF in der „Download“-Rubrik des Weblogs zur Verfügung.

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Über Richard Häusler

Projektleiter des Projekts "Köpfchen statt Kohle" im Auftrag des Bezirksamts Pankow
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