Dass es tendenziell in vielen Klassenräumen im Tagesdurchschnitt um drei bis vier Grad zu warm ist, das ist das regelmäßige Ergebnis der meisten Mess-Aktionen, die von den „Köpfchen statt Kohle“-Schulklassen organisiert werden. Ausgestattet mit digitalen Infrarot- und Luftthermometern stellen sie Pläne für die Messungen auf, um möglichst viele Klassenräume der eigenen Schule zu erfassen. Im eigenen Klassenraum besteht die Möglichkeit, durch Messungen in kurzen Abständen richtige Verlaufskurven über den Schultag anzulegen. Dabei wird der Einfluss deutlich, den die Thermostateinstellung und das Lüftungsverhalten auf die Temperaturkurve haben. Wenn z.B. Viertklässler wie in der Grundschule im Panketal drei Wochen lang selbst messen und analysieren, wie Temperaturwerte zustande kommen und erklärt werden, dann bekommt der Griff zum Heizungsthermostaten oder zum Fenstergriff eine viel klarere Bedeutung.
Auch für die Lehrkräfte springt dann ab und an eine neue Erkenntnis heraus. So haben die meisten Klassenräume der Panketal-Schule gegenüber der Fensterfront eine durchgehende Reihe von großen Oberlichtfenstern, die gekippt werden können. Eine ideale Voraussetzung für die optimale Art, das Klassenzimmer energiesparend „querzulüften“. Auch den Lehrkräften der vierten Klassen war das Vorhandensein dieser baulich-technischen Option nicht bewusst. Künftig werden sich Lehrkräfte und Schüler gegenseitig daran erinnern, die kurzzeitige Querlüftung auch zu praktizieren.
Damit das Ergebnis des Dreiwochen-Projekts nicht zu schnell wieder in Vergessenheit gerät, bekamen die Klassen 4a, 4c und 4d im Panketal zum Abschluss ein Poster (siehe Bild), auf dem die Ziele und Regeln des neuen Energiemanagements in ihrer Klasse stehen. Das sind die drei Grundsätze:
- Gutes Gewissen: Wir wollen uns wohlfühlen, ohne Energie zu verschwenden
- Gute Luft: Zuviel CO2 erschwert Lernen und Konzentration. Wir sorgen für Frische in unserer Klasse
- Gutes Management: Bei uns kümmern sich die Schülerinnen und Schüler selbst um das Klima in der Klasse.
Das Management liegt in den Händen der Schüler, die sich während der Heizperiode als „Lüftungsmanager“ zuständig erklärt haben. Wo es noch keinen „Fensterdienst“ gibt, der diese Aufgaben übernehmen kann, haben die Klassen im Rahmen des „Köpfchen statt Kohle“-Projekts eigene Zuständige für jeweils einen Monat gewählt. So gehen sie vor:
- KONTROLLIEREN: Liegt die Temperatur in unserer Klasse über 20oC?
- EINSTELLEN: Wir regeln die Heizungsthermostaten für unseren Klassenraum selbst, damit es nicht zu warm wird
- LÜFTEN: Unsere Energieteams wissen, wie das geht – und sie machen es auch.
Um die laufende Temperaturkontrolle zu ermöglichen, übergaben die Projektcoaches von „Köpfchen statt Kohle“ jeder Klasse einen schicken Taschenrechner, der auch die Temperatur misst.