„Ich finde es gut, dass Sie nicht lockerlassen“, bescheinigt Irmtraud Pelzl dem „Köpfchen statt Kohle“-Projektleiter Richard Häusler. Die Lehrerin für Naturwissenschaften und Sport an der Grundschule im Blumenviertel ist die Bezugsperson für die „Köpfchen statt Kohle“-Projekte an ihrer Schule. Im ersten Projektjahr war die Situation der alten Turnhalle im Fokus dieser Projekte. Die Schüler konnten nachweisen, dass die Heizungsregelung nicht funktioniert und die Halle meistens überheizt ist. Wärmebildaufnahmen zeigten überdies, dass ein großer Teil der Wärme zu schnell verloren geht. Da die alte Halle aber nicht mehr sanierungswürdig ist, konnten die Mängel nicht abgestellt werden.
Damit die Motivation, sich mit Energie zu beschäftigen, dennoch nicht einschläft, haben Irmtraud Pelzl und ihre Schüler sich andere Projekte einfallen lassen. Auch dafür bekommen sie Unterstützung durch „Köpfchen statt Kohle“. In diesem Schuljahr starten vier Mädchen aus der 5. und 6. Klasse ein Schulwegprojekt, um herauszufinden, ob noch mehr Kinder dazu motiviert werden können, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen. Das sei ja nicht nur klimafreundlicher, stellt die elfjährige Kaja fest, sondern auch gesünder. Mit einer Fragebogenaktion bei allen Schülern und ihren Eltern wollen die Mädchen die Ist-Situation an ihrer Schule erfassen: Wie kommen Schüler und Lehrer zur Schule? Mit dieser Datenbasis wollen sie dann überlegen, wo Ansatzpunkte sind, um die Blumenviertel-Schule bei der Mobilität noch klimafreundlicher zu machen. Einzelne Vorschläge kommen jetzt schon von den Mädchen. „Wir bräuchten noch mehr Fahrradständer“, meint Greta. Und Motja fände die Idee gut, wenn es an der Schule eine Fahrradwerkstatt gäbe.
Zwischendurch beschäftigen sich die Schülerinnen dann auch mit Solarenergie. Zusammen mit ihrem Hausmeister haben sie eine Solarkochkiste zusammengebaut, die bei Sommerfesten zum Einsatz kommen soll.
Die Grundschule im Blumenviertel gehört zu den sechs Schulen im „Köpfchen statt Kohle“-Projekt, die ihre Heizung mit einer Einzelraumsteuerung für jeden Klassenraum separat regeln können. Damit könnte jede Klasse selbst die Verantwortung für den Energieverbrauch übernehmen und auch die Funktionsfähigkeit des Heizungssystems überwachen. Die Grundschulen am Kollwitzplatz und Falkplatz sowie die Homer-Grundschule haben sich bereits entschlossen, ihren Schülern in der kommenden Heizperiode auf diese Weise die volle Energieverantwortung zu geben.