Mit einer Energiekonferenz schlossen die Energie-Projektgruppen der Schule am Hohen Feld ihre Arbeit kurz vor Schuljahresende ab. Gleich mit fünf unterschiedlichen Themen und ebenso vielen Projektgruppen hatte sich die Klasse 6a am ersten „Köpfchen statt Kohle“-Jahr in der Karower Schule beteiligt:
- Die „Thermostatgruppe“ wollte wissen, wie Schüler und Lehrer das Raumklima empfinden und wer für die Temperaturregelung zuständig ist. Dabei fanden sie heraus, dass sich 80% der Schülerinnen und Schüler auf die Lehrkräfte verlassen, wenn es um die Einstellung der Thermostaten an den Heizkörpern geht. In Zukunft, so die Empfehlung der Projektgruppe, sollten sich die Schülerinnen und Schüler selbst auch dafür verantwortlich fühlen.
- Die „Lüftungsgruppe“ hat die Temperaturen in einzelnen Klassenräumen gemessen und das Lüftungsverhalten untersucht. Es stellte sich heraus, dass es in vielen Klassenräumen tendenziell zu warm ist. Dass die Mehrheit der Schüler angab, die Temperaturregelung erfolge vor allem durch das Öffnen der Fenster, stieß auf Kritik der Projektgruppe. Wenn in erster Linie durch Fensteröffnen die Temperatur im Raum heruntergeregelt werde, sei das die pure Energieverschwendung. Sie empfehlen, lieber die Thermostaten auf einer etwas niedrigeren Einstellung – z.B. 2,5 – zu belassen.
- Die „Luftgütegruppe“ befasste sich aus einer anderen Perspektive mit der Lüftung der Klassenräume. Ihr ging es um die Qualität der Luft, gemessen am CO2-Gehalt. Experten sagen, dass ab 1.000 ppm CO2 in der Atemluft ein Luftaustausch durch Lüften empfehlenswert ist, um Konzentrationsstörungen und Ermüdungserscheinungen vorzubeugen, ab 2.500 ppm CO2 ist das Lüften dringend erforderlich. Bei Messungen in Klassenräumen konnte die Projektgruppe feststellen, wie rasch diese Grenzen erreicht werden. Vor allem im Winter, wenn die Fenster meistens geschlossen sind, müssen die beiden Ziele „Energiesparen“ und „Luftqualität“ durch ein intelligentes Lüftungsverhalten in Einklang gebracht werden.
- Die „Lichtgruppe“ untersuchte die Beleuchtungssituation an der Schule. Sie fand heraus, dass von 12 Schülerinnen und Schülern nur 2 das Licht beim Verlassen der Toilette löschen – also nur jede/r sechste! Eigentlich wäre es an dieser Stelle also recht einfach, Strom zu sparen…
- Die „Thermografiegruppe“ hatte sich nicht die Schule, sondern die nahegelegene Jugendfreizeitstätte K14 vorgenommen. Mit Wärmebildaufnahmen suchten sie nach Energielecks an diesem modernen und architektonisch anspruchsvollen Gebäude. Vor allem im Bereich von Türen und hinter Heizkörpern fanden sie „strahlende“ Areale, die auf schlechte Dämmung schließen lassen. Mit einem Ausstellungsposter, das die Ergebnisse der thermografischen Untersuchung erläutert, sollen im nächsten Schuljahr die Besucher des K14 und auch die zuständige Verwaltung informiert werden.
Stefanie Barchewitz, die als Lehrkraft die Projekte der 6a begleitete, freute sich vor allem darüber, dass die Herausforderung durch „Köpfchen statt Kohle“ eine gute Gelegenheit für ihre Schülerinnen und Schüler bot, naturwissenschaftliches Arbeiten zu üben – also das systematische Vorgehen, das von der richtigen Fragestellung über die Erhebungs- und Messphase zur Auswertung, Interpretation und Diskussion der Daten führt. Und Schulleiter Marian Imke bedankte sich am Ende dafür, dass die Energiesparprojekte den Schülern die Möglichkeit zum eigenständigen und praktischen Lernen boten: „An der Tafel den Treibhauseffekt zu erklären, wie es bei früheren Energiesparaktionen praktiziert wurde, bringt wenig. Aber die ‚Köpfchen statt Kohle‘-Projekte waren ungeheuer motivierend für die Sechstklässler.“ Er sei richtig stolz darauf, seine Sechstklässler mit dieser Erfahrung und Energiekompetenz in die Oberschule entlassen zu können. Unser Foto (oben) zeigt Marian Imke neben Stefanie Barchewitz als kritische Zuschauer bei den Schülerpräsentationen der Energiekonferenz.