Erste Verbrauchsstatistik vorgestellt – Verhaltensabhängige Einsparpotenziale sind an sechs Schulen besonders hoch

Zum ersten Mal können im Projekt „Köpfchen statt Kohle“ jetzt Vergleiche der Verbrauchsdaten angestellt werden. Für den Heizenergiebedarf lässt sich daraus nicht nur ein Vergleich zwischen den einzelnen Schulen und Einrichtungen ziehen, die an „Köpfchen statt Kohle“ teilnehmen. Auch die Verbrauchsentwicklung über die Jahre 2010 und 2011 ist mit den jetzt vorliegenden Zahlen darstellbar.

Zu den Schulen mit dem größten Heizenergieverbrauch zählen die Robert Havemann-Schule, an deren Heizzentrale auch die Schule am Hohen Feld hängt, die Schule am Falkplatz, die Grundschule im Panketal, die Homer Grundschule und die Grundschule am Kollwitzplatz (siehe Grafik oben).

Um das Potenzial für verhaltensbedingte Einsparungen festzustellen, ist es beim Vergleich der Verbrauchsentwicklung der einzelnen Schulen wichtig, dass die Verbräuche klimabereinigt dargestellt werden, denn in kälteren Wintern muss natürlich mehr geheizt werden als in wärmeren. Die untenstehende Grafik berücksichtigt den Klimafaktor und verdeutlich, welche der Schulen unabhängig von den Wetterbedingungen 2011 relativ mehr Energie verbraucht hat als 2010. Bis auf die Panketal-Schule sind die Mehrverbraucher identisch mit den oben genannten „Großverbrauchern“. Hinzu kommen jedoch jetzt auch noch die Grundschulen im Moselviertel und am Wasserturm.

Der absolute „Spitzenreiter“ in beiden Kategorien ist die Robert Havemann-Schule, die zusammen mit der heiztechnisch angeschlossenen Schule am Hohen Feld über 1.100 Schüler aufweist. Die Spitzenreiterposition beim Mehrverbrauch weist darauf hin, dass nicht nur die absolute Größe den hohen Energieverbrauch verursacht. Tatsächlich gelten große Teile der Robert Havemann-Schule als überheizt. Eine Projektgruppe aus Neuntklässlern geht diesem Problem derzeit im Rahmen eines schulischen „Köpfchen statt Kohle“-Projekts auf den Grund. Der Physik-Unterrichtsraum, in dem sich die Projektgruppe jeden Donnerstagmorgen trifft, hat regelmäßig bereits um 8 Uhr mindestens 26 Grad Raumtemperatur, die trotz mehrerer gekippter Fenster nach zwei Stunden sogar noch angestiegen ist. Ein weiteres Indiz für die Überheizung der Schule fand die Projektgruppe bei der Inspizierung der Heizzentrale, in der die Fernwärmeleitungen ankommen, die die Schule versorgen. Der Blick in die zentralen Steuerungseinstellungen offenbarte, dass die Schule bisher sieben Tage die Woche von morgens 4 Uhr bis abends 22 Uhr unter Volllast beheizt wird (siehe Bild unten). Erste Korrekturen nahm Jens Clemen von Sauter FM bei dem Ortstermin mit den Schülern bereits vor. Warum aber viele Räume stark überhitzt und manche zu kühl sind, wollen die  Neuntklässler noch ganz genau herausfinden. Denn eines ist sicher: An ihrer Schule wird zu viel Energie verschleudert.

Über Richard Häusler

Projektleiter des Projekts "Köpfchen statt Kohle" im Auftrag des Bezirksamts Pankow
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2 Antworten zu Erste Verbrauchsstatistik vorgestellt – Verhaltensabhängige Einsparpotenziale sind an sechs Schulen besonders hoch

  1. Karim schreibt:

    Ich bin gerade eben das erste mal auf den Blog gekommen. Gefaellt mir bis jetzt sehr.

  2. Dejan schreibt:

    Bemerkenswerter Beitrag. Würde gern mehr Beitraege zu der Thematik sehen.

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