Energieprojekt im Demokratiekurs beginnt mit Befragung – Energiesparen wird als soziale Aufgabe angesehen

In der Thomas-Mann-Grundschule arbeitet „Köpfchen statt Kohle“ mit dem Demokratiekurs zusammen, den Diana Gramatté als Lehrkraft leitet. An dem Kurs nehmen Schülerinnen und Schüler der 5. und 6.Klassen teil. Beim Auftakt des Energieprojekts waren auch die Schülersprecher(innen) der 3.und 4. Klassen mit dabei. Projektcoach Richard Häusler nutzte die Chance und lud die 22 Schülerinnen und Schüler zu einer Fragebogen-Befragung ein, um mehr über die Wissens- und Motivationsbasis für das Projekt zu erfahren.

Das Energiethema wird im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Projekt in erster Linie unter dem Aspekt des praktischen Handelns gesehen. Wissenserwerb und Situationsanalyse erscheinen demgegenüber zunächst zweitrangig. Nur 23% der befragten Schülerinnen und Schüler halten eine vorausgehende Situationsanalyse für besonders wichtig. Nur 7% nennen Wissensaspekte bei den primären Zielen des Projekts. Zu Wissensaspekten zählten im Fragebogen die Punkte „Messmethoden kennenlernen“, „Professionelles Herangehen lernen“, „Neues kennen lernen“ und „Sach- und Technikwissen erwerben“. Auch das Wissen zum Thema „Energie“, das die Schüler(innen) bereits mitbringen, liegt vor allem in praktischen Bereichen. 49% geben an, über Energieeinsparung bereits mehr zu wissen, während das Verständnis über die Zusammenhänge des Klimawandels oder die Beziehung zwischen Ernährung und Klimaschutz so gut wie keine Rolle spielen. Überraschend hoch fällt das Wissen über umwelt- und klimafreundliche Mobilität (30% der Antworten) aus.

Nur ein Fünftel der befragten Schülerinnen und Schüler sieht die Verantwortung für das Energiesparen in der Schule in erster Linie bei der Schulleitung und dem Hausmeister. 50% sind sofort bereit, selbst Verantwortung zu übernehmen oder gemeinsame Aktionen zu unterstützen. Das Interesse der Mitschüler wird recht hoch eingeschätzt (41% stark, 45% mittel), nur 14% halten die anderen Schüler für eher gleichgültig gegenüber dem Energiethema. Aus den Antworten des Fragebogens lassen sich auch Schlüsse ziehen, welche Motive der Projektbeteiligung stärker und welcher schwächer ausgeprägt sind. Dabei unterscheiden wir folgende Motive:

  • Rationale Motive wie „Bewusstsein erhöhen“, „Verbrauch reduzieren“ oder „Verbesserungsvorschläge machen“
  • Soziale Motive wie „Andere Motivieren“, „Zeigen, dass die Schule Verantwortung übernimmt“
  • Praktische und technische Motive wie „Messmethoden praktizieren“, „Etwas für den Klimaschutz tun“
  • Experimentelle und erlebnisbezogene Motive wie „Etwas Neues kennen lernen“, „Professionelle Herangehensweisen erlernen“.

Die Rangfolge der Motive, die ich aus der Befragung ergibt, sieht so aus:

  • Soziale Motive (45%)
  • Praktische/technische Motive (31%)
  • Rationale Motive (21%)
  • Experimentelle/erlebnisbezogene Motive (2%).

Auch wenn man die Antworten auf die Frage nach den Lieblingsaufgaben im Projekt auswertet, fällt auf, dass die soziale Seite des Aufgabenspektrums favorisiert wird. Mit 39% schneidet der Punkt „Fragebogen-Umfragen machen und auswerten“ am höchsten ab, erst danach kommt der technische Aspekt „Messungen machen und auswerten“ (24%). Fast ebenso oft wird die Antwort „Einen Fotoreport über das Projekt erstellen“ (21%) gegeben, wohingegen kein einziges Mal „Das Projekt schriftlich dokumentieren“ angekreuzt wird. In eine Führungsrolle im Projekt wollen 3 der 22 Schüler(innen) gehen.

Über Richard Häusler

Projektleiter des Projekts "Köpfchen statt Kohle" im Auftrag des Bezirksamts Pankow
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