Sie stehen im Winterhalbjahr jede Woche einmal eine Stunde früher auf, um schon vor Unterrichtsbeginn aktiv zu werden – das Dutzend Schülerinnen und Schüler der Klassen 4 bis 6 der Schule am Falkplatz, das in der Umweltgruppe mitarbeitet. Unter Anleitung durch ihre Lehrerin Ingrid Temme kommen sie jeden Mittwochmorgen zusammen, um in einer schnellen Einsatzbesprechung das Vorgehen in der nächsten Dreiviertelstunde abzustimmen. Dann schwärmen sie aus, ausgestattet mit Infrarot-Thermometern und Protokolllisten. In allen Klassenräumen messen sie die Raumtemperatur und überprüfen, ob Fenster offen stehen. Wenn bei voll aufgedrehter Heizung alle Oberlichtfenster in dem fast 100 Jahre alten Schulhaus gekippt sind, wissen die Umweltaktiven, was sie in der nächsten Pause tun. Sie sprechen die betreffende Lehrkraft an und gehen bei Bedarf in die Klassen, um über das richtige Lüftungsverhalten aufzuklären.
Da die Mitglieder der Umweltgruppe die Messwerte über die Wochen vergleichen, kann es auch vorkommen, dass sie größere Schwankungen feststellen, die eine Nachregulierung am Computer der Einzelraumsteuerung erfordern. In Zusammenarbeit mit dem Hausmeister haben die Schülerinnen und Schüler direkten Zugang zum Steuerungscomputer, um ggf. eingreifen zu können. Dass diese Eingriffe nötig erscheinen, weist vermutlich auf Mängel in der Außentemperatursteuerung der Heizungsanlage hin. In der großen Energiekonferenz, die „Köpfchen statt Kohle“ an der Falkplatz-Schule demnächst veranstaltet, soll dieses Problem angesprochen werden.
Auch die Wärmebildaufnahmen der Schule im Februar, die „Köpfchen statt Kohle“ ermöglichte, hat die Umweltgruppe begleitet und ausgewertet. Mit den Thermografiebildern soll geklärt werden, ob es einzelne Fenster gibt, die besonders undicht sind und vor der nächsten Heizperiode repariert werden sollten.
Die intensiven Mess- und Untersuchungsaktionen der letzten Monate stellten die Umweltgruppe vor ein neues Problem: Ohne einen eigenen Laptop war die Vielfalt an Informationen nicht mehr zu verarbeiten und zu dokumentieren. Auch in Hinblick auf die bevorstehende Präsentation bei der Energiekonferenz wurde das fehlende Arbeitsmittel zum Problem. Da kurzfristig beim Bezirksamt kein Computer zu beschaffen war, versuchte stratum es bei der Veolia Stiftung. Dank des Einsatzes von Stiftungsgeschäftsführerin Sylke Freudenthal konnte die Umweltgruppe auf unbürokratischem Weg jetzt rechtzeitig ein Notebook erhalten. Auf unserem Foto oben freuen sich (v.l.n.r.) Umweltgruppenleiterin Ingrid Temme, die Schülerin Gabriela Bertin und „Köpfchen statt Kohle“-Projektleiter Richard Häusler über die Hilfe durch Veolia. Am Tag zuvor hatte Sylke Freudenthal die Lieferung in der Stiftungszentrale an „Köpfchen statt Kohle“ übergeben (Foto rechts).